Klavierunterricht in Oldenburg - Guido Eva



Unterricht am Klavier: das Besondere daran

Foto: Christian Seidel / pixelio
Foto: Christian Seidel / pixelio

Einer der schönsten Aspekte am Klavier ist die Vielzahl von Zusammenklängen, die ein einzelner Spieler hervorbringen kann.

Das mehrstimmige Spiel ist besonders reizvoll, aber auch eine besondere Herausforderung. So kann man sein eigenes Spiel selbst begleiten oder mehrere selbständige Stimmen spielen. Das Klavier klingt auch für sich alleine schon nach etwas.


Daher bietet das Klavier bietet oft einen recht schnellen Einstieg, der bald zu klanglich guten Ergebnissen führen kann. Auch von der Haltung ist es bequemer zu spielen als andere Instrumente. Doch auch hier ist eine mittlere und variable Körperspannung wichtig.

 

Daß die Tonhöhen schon durch die Tasten sichtbar festgelegt sind, ist zunächst eine Erleichterung.

Damit das Spiel lebendig wird, ist es dennoch wichtig, das Hören, den Tastsinn und das Gefühl für Bewegungsabläufe gut zu trainieren. Musik machen ist immer auch Wahrnehmungsschulung.

 

Die Herausforderungen liegen schließlich in der Unabhängigkeit der Hände beim mehrstimmigen Spiel, bei den Akkorden, Läufen und Sprüngen und vor allem in flexiblen und durchlässigen Bewegungsabläufen.

 

Haben Streicher und Bläser oft einen direkten Zugang zum Ton, der in sich veränderbar ist, so ist aufgrund der Klaviermechanik der einmal angeschlagene Ton kaum noch beeinflußbar. Musikalisch dagegen schon: Artikulation, Pedaltechnik sowie die Einbindung in den Zusammenhang durch Mehrklänge ermöglichen beim Klavier einen besonderen, da indirekteren Zugang zur melodischen Gestaltung. Dieser erschließt sich besonders gut durch innere Vorstellungsbilder.


Klavierliteratur, Stile, Improvisation, Begleitung, freies Spiel

 Ein Vorteil des Klaviers ist die fast unerschöpfliche Literatur in allen möglichen Stilen vom Barock bis zur Moderne: besonders natürlich die vielen Werke der Klassik und Romantik, aber zeitgenössische Musik, Jazz in seinen vielen Ausprägungen, Tango, Swing, Latin, Filmmusik, Klavierauszüge aus Musicals, Songbooks aus Pop und Rock... Von den meisten bekannten Stücken für Band oder Orchester gibt es eigene Klavier-Arrangements.

Für die Begleitung von Liedern und Songs ist das Spiel nach Akkordensymbolen sehr hilfreich - das Klavier ist auch ein universelles Begleitinstrument. Auch das freie Spiel oder die Improvisation nach Akkorden, Skalen und Motiven sind eine schöne Möglichkeit, die ich im Unterricht gern nutze.

 

Kammermusik: das Klavier im Ensemble

Foto: Rainer Sturm / pixelio
Foto: Rainer Sturm / pixelio

Um das Zusammenspiel mit anderen müssen sich Klavierspieler allerdings mehr bemühen - gerade weil das Instrument schon für sich gut klingt und es eine reichhaltige Sololiteratur gibt. Aber auch hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten: als Keyboarder in einer Band oder in einer Jazz-Combo, als klassisches Klavierduo oder -trio mit Streichern, beim Begleiten von Sängern und Instrumentalisten oder im vierhändigen Spiel. Meine Schüler rege ich gerne zum Zusammenspiel an und stehe dabei gerne unterstützend zur Seite.

 

Nicht verschwiegen werden soll ein offensichtlicher Nachteil des Instruments: Es muß zunächst vorhanden sein bzw. angeschafft werden, braucht Platz und kann nicht einfach so mal irgendwohin mitgenommen werden. Zumindest gilt dies für das Klavier; bei anderen Tasteninstrumenten kann dies ähnlich oder anders sein.

 


Anfänger - freies Spiel und Technik im Unterricht

Im Anfangsunterricht nutze ich einen Teil der Zeit für elementare Fähigkeiten wie Hören, Rhythmustraining, Bewegung, evtl. Singen. Wir benutzen nur die schwarzen Tasten oder nur die weiße Tasten, erkunden Zusammenhänge zwischen Klang und Bewegung.

Das Spiel im Fünftonraum beginnt einstimmig, dann mit einfachen Begleittönen und Ablösungen, um die Unabhängigkeit der Hände zu üben. Das geschieht zunächst im freien Spiel ohne Noten, dann auch mit Stücken. Das Notenlesen geschieht nebenbei. Es nicht die Musik, aber ein praktisches Werkzeug, das leichter zu lernen ist, als viele denken.


Armschwung und Fingertechnik werden gleichermaßen geübt und sollten Hand in Hand gehen. Der Daumenuntersatz erweitert schließlich das Tonmaterial und ermöglicht auch das Spiel in modalen Skalen und dann auch verschiedenen Tonarten.

 

Wichtig sind eine flexible, mittlere Körperspannung, das Ineinandergreifen von Arm-, Handgelenks- und Fingertechnik und das Ausnutzen des natürlichen Armgewichts: fallen, spüren, federn.

 

Klavierunterricht: Interpretation, Improvisation, Impulse

In der Auswahl von Stücken und Übungen, von Stilrichtungen und Unterrichtsschwerpunkten, versuche ich, soweit wie möglich auf die Interessen der Schüler individuell einzugehen. Soweit es sinnvoll und möglich ist, folge ich dabei einem methodisch strukturierten Aufbau.

Dabei gebe ich immer wieder Anregungen und zeige Möglichkeiten auf: Spiel mit und ohne Noten, unterschiedliche Skalen und Tonarten, Charakterstücke, Gattungen und Stile unterschiedlicher Art, Improvisation und Komposition, Liedbegleitung, Zusammenspiel und Kammermusik, Musiktheorie und Gehörbildung...

 

Besonders am Herzen liegt mir die Gestaltung: immer wieder über das Notierte hinausgehen; verstehen und spielen, was zwischen den Zeilen steht - Musik machen eben.


Lieblingsmusik für Tasten

 

Komponisten:

Bach, Schubert, Brahms, Debussy, Pärt, Kurtág

 

Interpreten:

Murray Perahia, Martin Stadtfeld, Martha Argerich; Lars Reichow...

 

Populäres:

Tori Amos, Kate Bush, Nightwish, Yann Tiersen, Alphaville, Uriah Heep, Tangerine Dream...

Foto: Rainer Sturm / pixelio
Foto: Rainer Sturm / pixelio

Keyboard und Digitalpiano, Orgel und Cembalo

Keyboard, Digitalpiano, Orgel, Cembalo:

Alle haben Tasten, aber sind hinsichtlich Klang und Spielgefühl völlig unterschiedliche Instrumente.


Wer mit Klavier beginnt, kann auch Keyboard spielen und hat einen Zugang zu den anderen Instrumenten, umgekehrt aber nicht. Für die Bandzweck ist das Keyboard geeignet; das Digitalpiano steht dazwischen.

Auch mit dem Keyboard kann man sinnvolle Dinge machen; wer die Möglichkeit und mittelfristig weitere Ambitionen hat, sollte aber mit dem Klavier beginnen.


Ein entscheidender Unterschied liegt darin, ob der Klang akustisch durch die eigene körperliche Bewegung gestaltet wird oder elektronisch erzeugt ist.

Womit könnte man es vergleichen?

Vielleicht mit Fotografieren oder Zeichnen; Schreiben mit Tastatur, Kugelschreiber oder mit Tinte und Feder; Backen mit eigenen Zutaten oder mit Backmischung...

Foto: Rainer Sturm / pixelio
Foto: Rainer Sturm / pixelio

Klavier als Zweitinstrument

Wer bereits ein anderes Instrument spielt, gerne und viel Musik macht, wählt oft das Klavier als Zweitinstrument. Es klingt auch ohne Zusammenspiel gut und erleichtert es, Mehrstimmigkeit und harmonische Zusammen- hänge zu verstehen. Auch erleichtert das Klavier den Zugang zur Musiktheorie und Gehörbildung.  Und schließlich ist es das klassische Begleitinstrument für Chor, Gesang und Ensemblespiel.


Für die meisten Musikstudiengänge ist das Klavier als Zweitinstrument unverzichtbar; wer sich die Möglichkeit eines Musikstudium offenhalten möchte, sollte beizeiten es als zweites Instrument hinzunehmen. In selteneren Fällen kommen neben den Tasteninstrumenten evtl. auch Gitarre oder Harfe in Frage.